Wenzelsdorf (Václav)
Kreis: Taus
Kategorie: Siedlung
Jahr des Verschwindens: 1950
Grund des Verschwindens: Grenzzone
Beschreibung
Wenzelsdorf lag zwischen dem Plattenberg und dem Kleinen Plattenberg etwa 3 km nordwestlich von Waier.
Die erste Aufzeichnung über die Gegend, an der sich die Siedlung befand, ist aus dem Jahr 1763. Hier standen ein Viehstall und später auch ein Wirtschaftshof der Heiligenkreuzer Herrschaft. Damals wurde der Ort Galthofhäussel genannt. Nach dem Verkauf des Hofes und der umliegenden Ländereien entstand hier eine Siedlung, die ihren Namen von ihrem Gründer und Besitzer des Herrenguts, Wenzel Freiherr Kotz von Dobrz, bekam. 1839 gab es hier 28 Häuser mit 312 Einwohnern. 1913 hatte der Ort zusammen mit dem Ortsteil Rappauf 61 Häuser und 453 Einwohner (bis auf einen waren alle deutscher Nationalität). Der Ort gehörte zur Verwaltung der Gemeinde Plöß, die heute auch nicht mehr existiert. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Deutschen wurde das Dorf in den 50er Jahren liquidiert, weil es in der Sperrzone lag. An der Stelle des ehemaligen Ortes wurde in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Stützpunkt der Grenzpolizei errichtet und bis heute befindet sich hier das verlassene Kasernengelände.
An die Orte Wenzelsdorf und Rappauf erinnert ein Denkmal mit einem Kreuz.
Quelle
- Chytilův místopis ČSR (2., aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 1929), herausgegeben von: Alois Chytil (Böhmen, Mähren, Schlesien, Slowakei, Karpaten)
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Zdeněk Procházka, Putování po zaniklých místech Českého lesa - I. Domažlicko
Lage
Breite N(Y)° 49.53775 Länge E(X)° 12.62994 (GPS)