Waldheim (Zahájí)

Kreis: Tachau

Kategorie: Siedlung

Jahr des Verschwindens: nach 1945

Grund des Verschwindens: Grenzzone

Beschreibung

Die Gemeinde lag an der Grenze mit Deutschland bei der Landstraße, die Rozvadov (Note Übersetzer: Roßhaupt) und Pavlův Studenec (Note Übersetzer: Paulusbrunn) verband. Der Gründer des Dorfes war der Glasunternehmer Pavel Schürer (Schürrer), der auf dem vom Keiser Rudolf II. gekauften Grundstück im Jahr 1607 eine Glashütte, eine Brauerei, eine Kneipe und Wohnhäuser baute. Das Dorf hieß ursprünglich Grünwald, nachfolgend Waldheim und nach dem Jahr 1945 dann kurz Zahájí. Die Gemeinde teilte sich in den letzten Jahren ihrer Existenz auf Přední und Zadní Zahájí. Ein Teil von Přední Zahájí erhielt sich an der deutschen Seite der Grenze. Zadní Zahájí lag etwa ein Kilometer nordöstlich. Zwischen diese Ganzen lagen die Teile der Gemeinde Hüttenschlag und Neuweiherhäusel genannt. In der Hälfte des 17. Jahrhunderts gab es in Přední Zahájí 6 Anwesen. Weitere 25 Untertanenfamilien sind im sog. Dorf Waldheim erwähnt, trotzdem sind unter diesen Siedlern auch die Leute aus Stará Knížecí Huť (Note Übersetzer: Alt Fürstenhütte) oder Česká Ves (Note Übersetzer: Böhmischdorf). In der Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte das Dorf 37 Untertanenfamilien. Im Jahr 1829 ist in der Gemeinde der tschechische Schauspieler, Regisseur und bildende Künstler František Karel Kolár.

Im Jahr 1930 lebten in Přední Zahájí 165 Einwohner in 27 Häusern. Zadní zahájí hatte 21 Häuser und da lebten 139 Einwohner. Im Jahr 1938 ging in der Gemeinde die Glasproduktion definitiv zugrunde, wozu auch die Enteignung des Besitzes der Glasunternehmer, die jüdischer Herkunft waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Gemeinde ein trauriges Schicksal. Als ein Bestandteil der Grenzzone wurden die Häuser in der Gemeinde und auch in der Umgebung dem Erdboden gleichgemacht.

An die Gemeinde erinnert heute der Teich in Zadní Zahájí und die Reste des Schlosses (sog. neuen), das hier die Lobkowicz bauten und in den Jahren 1827 - 1829 Arnošt Malovec rekonstruirte.

Quelle

  •  Chytilův místopis ČSR (2., aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 1929), herausgegeben von: Alois Chytil (Böhmen, Mähren, Schlesien, Slowakei, Karpaten)
  • Zdeněk Procházka, Putování po zaniklých místech Českého lesa - II. Tachovsko

Lage

Breite N(Y)°  49.70694   Länge E(X)° 12.45306 (GPS)

Karte ()

Fotos (von früher/ aktuelle)

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