Sorghof (Lučina)
Kreis: Tachau
Kategorie: Gemeinde
Jahr des Verschwindens: 1974
Grund des Verschwindens: vom Sorghof-Stausee geflutet
Beschreibung
Die Gemeinde Lučina lag bei dem südlichen Rand der heutigen gleichnamigen Talsperre. Im Kataster und auch an dem Ort der Gemeinde standen ursprünglich einige Herrschaftshöfe, die später durch Industriebetriebe ersetzt wurden - ein Eisenwerk, eine Glashütte, Hammer und Glasschleifereien. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts entstand hier entlang der Straße aus dem Tal des Flusses Mže zur Gemeinde Milíře das Dorf. Im Jahr 1838 hat die Gemeinde 40 Hausnummern mitsammt den Industriegebäuden. Im Jahr 1921 gibt es in der Gemeinde 88 und im Jahr 1940 dann 86 Hausnummern. Den größten Aufschwung erlebte die Gemeinde am Anfang des 19. Jahrhunderts, als hier die Eisenhütte gebaut wurde. In den 60. Jahren des 19. Jahrhunderts wurde in der Gemeinde eine Glashütte gebaut, die bis das Jahr 1904 lief.
Im Jahr 1921 lebten in der Gemeinde Lučina 628 Einwohner, von denen sich 625 zur deutschen Nationalität meldeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle deutschen Einwohner ausgesiedelt (von den ursprünglichen Einwohnern blieb in der Gemeinde nur eine tschechisch-deutsche Familie der Besitzer des Gasthauses Kreuzwirthaus, was ein der wenigen Anwesen ist, die sich von der Gemeinde bis heute erhielt) und die Gemeinde wurde bei Tschechen vollbesiedelt. Den Untergang der Gemeinde vorzeichnete der Bau in den Jahren 1971-1974.
Bis heute erhielt sich von der Gemeinde das obengenannte Gasthaus Na křižovatce und Mýtský Mlýn (Mühle), bei der die Martersäule von dem Steinmetz Georg Böhm steht.
Quelle
- Chytilův místopis ČSR (2., aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 1929), herausgegeben von: Alois Chytil (Böhmen, Mähren, Schlesien, Slowakei, Karpaten)
- Zdeněk Procházka, Vítaný host
Lage
Breite N(Y)° 49.80744 Länge E(X)° 12.56894 (GPS)