Purschau (Pořejov)

Kreis: Tachau

Kategorie: Siedlung

Jahr des Verschwindens: 1950 - 1960

Grund des Verschwindens: nach 1945 allmählich ausgesiedelt

Beschreibung

Die Gemeinde befand sich 7 km südlich von Tachov (Note Übersetzer: Tachau). Die erste Erwähnung der Gemeinde ist vom Jahr 1352, trotzdem ist es vorausgesetzt, dass die Geschichte der Gemeinde viel älter ist. Einige Quellen führen als das Jahr der Gemeindegründung das Jahr 1257 an. Der Name der Gemeinde ist vielleicht von dem altböhmischen Namen Pořej abgeleitet, die anderen Theorien beistimmen dem Namen Bořej oder Bořeš. Die Gemeinde gehörte zur alten Linie der Besiedlung, die bei der inneren Grenze zusammen mit den weiteren Lehns- und Chodenländer Gemeinden (Tachauer  Lehnsbezirk) ausbreitet wurde. Die Purschau Lehnsherrn gehörten zum Amt des Königsburggrafs. Sie hatten die Wehrpflicht und so dienten sie dem Königsburggraf. Für diesen Dienst hatten sie einen Teil von dem Ertrag des Untertanendorfs, wo sie sich einen Sitz (einen Hof, eine Feste) bauen konnten. Der erste schriftlich belegte Lehnsherr ist näher unbekannter Dluhovoj (das Jahr 1380). Für eine lange Zeit herrschte in dem hiesigen Ritterssitz die Familie Dolinec, deren Grabsteine aus den 40. und 50. Jahren des 16. Jahrhunderts im Tachauer Museum deponiert werden. Im Jahr 1560 bekam Pořejov der Königsvogt Jan Sebastián Perglar von Perglas, der im Jahr 1587 die gotische St. Bartholomeus Kirche erneuern lies und wahrscheinlich auch die alte Festung umbauen lies. Den Hof in Pořejov verlor sein Neffe während der Konfiskationen nach der Schlacht am Weißen Berg, wegen der Teilnahme am Ständeaufstand. Dann wechselten sich hier einige Besitzer ab, im Jahr 1687 kaufte das Herrschaftsgut Jan Zikmund von Gotzen und schließt es an den Borský Hof an. Im Jahr 1728 folgt ihm Adam Filip Losy und schließt das Herrschaftsgut ans Tachauer Dominium an. Den größten Aufschwung erreichte Pořejov unter der Herrschaft von Familie Perglár, und umgekehrt, einen Schlag versetzt der Gemeinde Der Dreißigjährige Krieg, wann die Gemeinde fast verwüstet war. Im Jahr 1654 führt die Steuerbulle in der Gemeinde 24 Wochenendhausbesitzer an, von denen 7 öde, 15 sog. Gärtner, davon 6 öde und 5 neu besiedelt Anwesen. Hier sind auch drei Jüdische Familien angegeben. Im Jahr 1757 gibt man an, dass es in der Gemeinde 46 Untertanen gab (auch ein Wirt, ein Schmied und drei Mühlen in der Nähe der Gemeinde). Im Jahr 1838 hatte die Gemeinde 104 Häuser, in denen 734 Einwohner lebten (in vier Häusern lebten hier 14 Jüdische Familien).

Im Jahr 1921 hatte Pořejov 135 Häuser, in denen 673 Einwohner lebten (von denen 5 tschechischer Nationalität). Im Jahr 1930 lebten in derselben Anzahl von Anwesen 577 Deutschen, 6 Tschechen und 6 Juden. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung war das Schicksal der Gemeinde besiegelt. Im Jahr 1948 verließen die letzten Deutschen die Gemeinde und in den fünfziger Jahren began die Verwüstung und der volgende Abriss der Gemeinde. Später entstand in der Umgebung der Gemeinde eine Kommunalabfalldeponie, die nach dem Jahr 1989 rekultiviert wurde und zurzeit nicht mehr die Umgebung der Gemeinde verunstaltet.

Heute erinnern an Pořejov die Reste der Fundamente der Anwesen, die immer verfallende St. Anna Kirche und der nahe jüdische Friedhof ließ an die jüdische Kommunität in Pořejov erinnern.

Quelle

  •  Chytilův místopis ČSR (2., aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 1929), herausgegeben von: Alois Chytil (Böhmen, Mähren, Schlesien, Slowakei, Karpaten)
  • Zdeněk Procházka, Putování po zaniklých místech Českého lesa - II. Tachovsko
  • http://www.hostka-tc.cz/informace-o-obci/historie/porejov/

Lage

Breite N(Y)° 49.73278    Länge E(X)° 12.60398 (GPS)

Karte ()

Fotos (von früher/ aktuelle)

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