Alt Fürstenhütte (Stará Knížecí Huť)
Kreis: Tachau
Kategorie: Gemeinde
Jahr des Verschwindens: nach 1945
Grund des Verschwindens: Grenzzone
Beschreibung
Die Gemeinde gründeten wahrscheinlich am Anfang des 18. Jahrhunderts die Lobkowicz. Zum ersten Mal wird Stará Knížecí Huť in den Quellen im Jahr 1738 erwähnt, damit sie von der nahen Nová Knížecí Huť (Note Übersetzer: Neu Fürstenhütte) unterschieden wurde. Die Glashütte in der Gemeinde verschwand etwa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich die Glasproduktion nach der günstiger platzierten Neu Fürstenhütte verschob. Trotzdem überlebte die Gemeinde das Ende der Glasindustrie und noch im Jahr 1921 gab es hier 50 Anwesen, in denen 355 Einwohner (von denen 350 deutscher Nationalität) lebten. Im Jahr 1938 gab es in der Gemeinde nur 134 Einwohner. An die Grausamkeit des Zweiten Weltkriegs erinnert das Massengrab, wo die Opfer des Todesmarschs begraben sind, die durch diese Lokalität ins Konzentrationslager Flossenbürg gingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Einwohner aus der Gemeinde ausgesiedelt. In der Nähe des Todesmarschopferdenkmals wurde die Grenzwache errichtet, die nach dem Jahr 1989 durch Grenzpolizei ersetzt wurde. Die Gemeinde Alt Fürstenhütte ist nicht ganz untergegangen und existiert bis heute als eine der wenigen Siedlungen in diesem dünn bevölkerten Grenzgebiet.
Quelle
- Chytilův místopis ČSR (2., aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 1929), herausgegeben von: Alois Chytil (Böhmen, Mähren, Schlesien, Slowakei, Karpaten)
- Zdeněk Procházka, Putování po zaniklých místech Českého lesa - II. Tachovsko
Lage
Breite N(Y)° 49.72156 Länge E(X)° 12.46894 (GPS)